IV.11. Der Liber de vita christiana Bonizos von
Sutri
Bonizos von Sutri
Liber de vita
christiana (nach 1089)
kann nur
bedingt als Kanonessammlung gelten.
Bonizo unterbricht sein Werk häufig, um eigene historische,
theologische oder
juristische Erwägungen anzustellen.
Angesichts der gewaltigen Materialkenntnis, die Bonizo offenbar hatte,
konnte es kaum ausbleiben, daß er auch die CA zitierte.
Auffällig ist
höchstens, daß er in den immerhin 780 Kapiteln
seines Werkes
nur an zwei
Stellen auf die CA zurückgreift: 4,81 = CA 37a und 5,58 = CA
37b.
An beiden
Stellen beruhen Bonizos Zitate nur auf mittelbarer Kenntnis der CA.
4,81
scheint der gleichen Zwischensammlung entnommen zu sein, die auch
Deusdedit
1,57-164 zugrundeliegt.
Der Text, der letztlich aus der 74-Titel-Sammlung stammt, weicht von
der
übrigen mit den Sentenzen zusammenhängenden
Überlieferung trotz seiner Kürze in
zwei Punkten ab
und
stimmt in beiden mit Deusdedit überein. Bereits E. Perels
hat gezeigt, daß Deusdedits Sammlung nicht Bonizos Vorlage
hinsichtlich der
Deusdedit 1,57 - 1,164 entsprechenden Reihe Bonizo 4,49 - ca. 94
gewesen sein
kann. Das umgekehrte Verhältnis ist aus chronologischen
Gründen ausgeschlossen.
Es bleibt also nur eine gemeinsame Quelle als Vorlage übrig.
Für
5,58 hat Bonizo auf Burchards Dekret
zurückgegriffen. Dies ergibt sich aus dem mit Burchard 2,200
übereinstimmenden
Text und daraus, daß Bonizo 5,53 - 61 aus Burchard 2,179 -
213
exzerpiert sind.
©
2005 Karl-Georg
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Zuletzt
geändert am
6.7.2005
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